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Weitere Suchtformen

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Glücksspiel-Sucht

Glücksspiele gibt es in verschiedenen Formen und Varianten (zum Beispiel Lotto, Sportwetten, Automatenspiele). Laut einer Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2011 ist die Teilnahme an Glücksspielen in Deutschland weit verbreitet.

"Spielsucht", "Internetsucht", "Computersucht" finden sich zunehmend unter dem Begriff "Verhaltenssüchte". Seit langem wird in der Wissenschaft darüber diskutiert, welchen Störungen verhaltensbezogenen Süchten zuzuordnen sind.

Pathologisches Spielen

Pathologisches (krankhaftes) Glücksspiel wird in der aktuellen Version der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (ICD) als Störungen der Impulskontrolle (F63.0) eingeordnet.

Im Diagnostischen und Statistischen Manual psychischer Störungen (DSM-V/2013) ist das pathologische Glücksspiel jedoch erstmalig in die Kategorie Sucht und verwandte Störungen aufgenommen. Pathologisches Glücksspiel ist eine Krankheit und bestimmt das Alltagsleben abhängig spielender Menschen und deren Angehöriger.

Die Erkrankung entwickelt sich im Verborgenen. Nicht jeder Spieler wird nach dem ersten Spielen abhängig. Häufig merken Betroffene zu spät, dass ihr Spielverhalten problematische Formen entwickelt hat. Der Übergang von einem Glücksspielverhalten mit Spaßcharakter zu problematischem Glücksspielverhalten ist fließend.

Pathologische Glücksspieler versprechen sich selbst und anderen immer wieder, mit dem Spielen aufzuhören. Daran scheitern sie oft, was zu Selbstverachtung und Verzweiflung führt. Der zwanghafte Drang zu spielen führt zu wiederholtem Totalverlust, die Betroffenen sind getrieben von der falschen Überzeugung, verlorenes Geld wieder zurückzugewinnen. Finanzielle Notlagen sind oft die Folge, wodurch das problematische Spielverhalten auch nach außen hin sichtbar wird.

Betroffene und Angehörige erhalten bei Sucht- und Drogenberatungsstellen Hilfe und Unterstützung.

Essstörungen

Wegen ihrer umgangssprachlichen Bezeichnungen werden Essstörungen häufig im Zusammenhang mit Abhängigkeitserkrankungen genannt. Sie sind aber eine eigene Untergruppe der psychischen Erkrankungen. Die häufigsten Essstörungen sind die Magersucht (Anorexia nervosa), die Ess-Brech-Sucht (Bulimie) sowie die Binge-Eating-Störung.

Obwohl Essstörungen keine Abhängigkeitserkrankungen sind, können die Suchtberatungs- und Behandlungsstellen erste wichtige Ansprechpartner sein.

Weitere Informationen und individuelle Beratung

Auf den Internetseiten der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) finden Betroffene, Angehörige und Interessierte Informationen sowie eine Übersicht zu Beratungsstellen in jedem Bundesland.

Spielsucht

Kostenloses und anonymes Beratungstelefon +49 800 137 27-00
(Mo bis Do 10:00 bis 22:00 Uhr, Fr bis So 10:00 bis 18:00 Uhr)

Essstörung

  • Essstörungen
    Informationsportal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)

Anonymes Beratungstelefon +49 221 892031
Kostenpflichtig, es fallen Kosten für Gespräche ins Ortsnetz an

(Mo bis Do 10:00 bis 22:00 Uhr, Fr bis So 10:00 bis 18:00 Uhr)

Freigabevermerk

Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt. 15.09.2022