Heimatmuseum Falkenstein
Das Heimatmuseum im Falkensteiner Schloss wird vom "Falkensteiner Heimat- und Museumsverein e.V." betreut.
Zu bestimmten Anlässen finden Sonderausstellungen statt, wie zum Beispiel die jährlichen Weihnachtsausstellungen. Aktuelle Ausstellungshinweise finden Sie auf der Website des Museumsvereins oder in den Veranstaltungsmeldungen der Stadt Falkenstein/Vogtl.

Falkensteiner Schloss - Sitz des Heimatmuseums
Festes Austellungsprogramm:
Einblicke in eine nachempfundene vogtländische Bauernstube aus der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Raum legt Zeugnis ab von der Schwere der Lebensbedingungen in früherer Zeit, zeigt Gerätschaften und Gegenstände des täglichen Lebens und der Arbeit.
Viele Zeugnisse zur Stadtgeschichte Falkensteins und der Entwicklung der heimischen Textilindustrie. So zum Beispiel ein alter Webstuhl aus der Mitte des 19. Jahrhunderts – ein Jaquardwebstuhl, eine Nacherfindung dreier Falkensteiner Webermeister, oder das große Wandbild „Alt-Falkenstein“, gemalt kurz nach dem großen Stadtbrand von 1859 von einem Falkensteiner Webermeister.
Objekte und Gegenstände über das Waldgewerbe und den Bergbau, darunter ein etwa 150 Jahre altes Buckelbergwerk. Mechanische Heimatberge mit unterschiedlicher Thematik, die die Tradition der Falkensteiner Schnitzer zeigen und gleichzeitig Heimatgeschichte erzählen, sowie der Krippenberg im orientalischen Stil von Louis Bley.
Außerdem kann man die wohl umfangreichste Sammlung von Moosmännern und Moosweiblein des Vogtlandes, der Sagengestalt des Vogtlandwaldes, in unterschiedlichsten Größen und Darstellungsarten bestaunen.
Im Eingangsbereich der Ausstellungsräume stehen neu gestaltete Vitrinen mit Lebensläufen und Arbeitszeugnissen der aus Falkenstein stammenden Heimatdichter und Künstler Willy Rudert, Erich Thiel, Dr. Friedrich Barthel, Otto Stark und Otto Lindner sowie der Fotograf und Maler Bruno Paul. Sie alle haben vieles zur Pflege und Erhaltung der heimatlichen Mundart beigetragen und die Heimat im Bild festgehalten.
Besondere Sehenswürdigkeiten sind die „Falkensteiner astronomische Kunstuhr“, deren Schöpfer Friedrich Paul Fetzer aus Falkenstein ist und über 20 Jahre an diesem Kunstwerk, an dem vieles beweglich ist, arbeitete.
Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist der „Falkensteiner Schwebeengel":

Falkensteiner Schwebeengel
Lange Zeit wartete der alte Engel, der vermutlich 1699 entstand und aus der alten, abgebrannten Falkensteiner Kirche stammt, darauf, restauriert zu werden. Der Engel wurde im Rahmen der Sanierung des Schlosses zu Beginn der 90er Jahre entdeckt. Die Figur war sehr stark beschädigt und die noch vorhandenen Einzelteile wurden viele Jahre im Archiv des Museums aufbewahrt.
Durch die Stadt Falkenstein/Vogtl., sowie verschiedene Firmen und Sponsoren gelang es schließlich, die Rekonstruktion des historischen Engels zu finanzieren. Und so konnte der „Falkensteiner Schwebeengel“ am 29. November 2008 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden. Restauriert wurde der Engel von dem in Rodewisch geborenen Dipl. Restaurator (FH) Henrik Seidel, der auch im Grünen Gewölbe Dresden als Restaurator mitgearbeitet hat.
Kontakt und Öffnungszeiten:
Heimatmuseum Falkenstein/Vogtl.
Schloßplatz 1, 08223 Falkenstein/Vogtl.
Telefon: 03745 / 759785
Öffnungszeiten:
- Samstags 14:00 bis 17:00 Uhr
- Sonntags 14.00 bis 17.00 Uhr
Aktuelle Ausstellungen unter www.museum-falkenstein.de
Eintrittspreise:
Erwachsene: 2,50 €
Schüler & Studenten: 1,25 €
Kinder bis 6 Jahre: Eintritt frei,
Familien ab 4 Personen: 6,00 €
Gruppen ab 7 Personen: pro Person 1,25 €
Sie interessieren sich für eine Stadtführung? Anfragen unter 03745 759785.
Führungen im Heimatmuseum außerhalb der Öffnungszeiten ebenfalls auf Anfrage.
Zur Geschichte des Falkensteiner Heimatmuseums:
Vor mehr als 100 Jahren, also noch vor dem 1. Weltkrieg, war es die Vision eines jungen Falkensteiners, Vergangenes für die Zukunft zu bewahren.
Willy Rudert (1884-1949) hatte die Idee, ein Orts- und Heimatmuseum für seine Heimatstadt zu schaffen. Es fanden sich rasch Verbündete im damaligen Volksbildungsverein, dem sich bald ein Museumsausschuss angliederte. Die Sammeltätigkeit der damaligen Vereinsmitglieder legte die Grundlage für das heutige Heimatmuseum.
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Vogtländische Bauernstube mit vogtländischer Tracht im Museum Falkenstein
Bildrechte
Heimatberg Museum Falkenstein
Der Krieg 1914-1918 unterbrach die Museumsarbeit - auch fehlten Räume zum Aufbewahren und zum Zeigen der gesammelten und geborgenen Gegenstände. Nach dem Ankauf des Falkensteiner Schlosses durch die Stadt im Jahre 1928 waren endlich angemessene Räume gefunden.
1930 gründete sich der “Museumsverein Falkenstein - Verein für Orts- und Heimatkunde e.V.”. Das Museum war geboren, am 18. April 1930 - einem Karfreitag, war seine Eröffnung.
Es gehört mit zu den Ältesten im Vogtland und in ganz Sachsen. Der Wunsch Willy Ruderts hatte sich erfüllt. Er nahm die Geschicke des Museums selbst in die Hand und bewahrte damit die wechselvolle Geschichte seiner und unserer Heimatstadt für die kommenden Generationen. Als Heimatdichter lag es ihm gleichzeitig am Herzen, Sprache und Volksgut zu pflegen. Und wieder war es ein Krieg, wechselnde politische Verhältnisse und unterschiedliche Weltanschauungen, welche die Museumsarbeit nicht gerade erleichterten, aber dem Museum selbst nicht geschadet haben.
Der 2005 gegründete “Falkensteiner Heimat- und Museumsverein” möchte in ausschließlich ehrenamtlicher Arbeit die Ideen des Gründers Willy Rudert weiter tragen. Der Verein war es auch, der das Heimatmuseum im Falkensteiner Schloss vor der Schließung bewahrte. Seine Mitglieder, alle aus „artfremden“ Berufen, mühen sich, den Bestand zu erhalten und neue Ideen einzubringen. Gleichzeitig ist es ein Anliegen des Vereins, jüngere Geschichte und Ereignisse den Bürgern der Stadt und Ihren Gästen ins Gedächtnis zurückzurufen, sowie an vogtländische Sitten und Bräuche zu erinnern. Ein weiteres Anliegen soll auch sein, unseren Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass es ohne das Wissen aus der Geschichte nicht geht, dass es ohne das Bewahren des Vergangenen auch keinen Fortschritt geben kann.
Quelle: Falkensteiner Heimat- u. Museumsverein e.V.